Hafen der ehemaligen Zeche Graf Bismarck in Gelsenkirchen
Hier am Rhein-Herne-Kanal im Stadtteil Bismarck ist von der ehemaligen Zeche Graf Bismarck praktisch nichts mehr zu sehen - vielleicht weil das Ende der Zeche ein besonders düsteres Kapitel in der Stilllegungswelle der 1960er Jahre war:
Zur Geschichte:
1868 im Jahr ihrer Gründung, galt die Zeche als die mit den wertvollsten Flözen im Ruhrgebiet
1913 entstanden hier am Rhein-Herne-Kanal eine Zentralkokerei und der zecheneigene Hafen
1955 wurde hier noch ein neues leistungsstarkes Kraftwerk gebaut
1965 war Graf Bismarck eine der modernsten und produktivsten Förderanlagen des Reviers
1966 wurde die Zeche von der Betreibergesellschaft "Deutsche Erdöl-AG" stillgelegt
Der Grund dafür lag in den staatlichen Stilllegungsprämien, die fördermengenabhängig waren! Je mehr Kohle gefördert wurde, um so höher war die Prämie, wenn man damit aufhörte.
Aus Sicht des Staates sollten natürlich nur unrentable Bergwerksbetriebe stillgelegt werden - und aus Sicht der Deutschen Erdöl-AG war die Zeche Graf Bismarck unrentabel.
Die betroffenen Bergleute organisierten spontane Protestmärsche - sie wurden auch unterstützt von Gelsenkirchener Geschäftsleuten, Pfarrern und Kommunalpolitikern, aber sie konnten die Schließung nicht verhindern. Mehr als 6000 Menschen wurden arbeitslos.
Bald darauf hat man fast alle Tagesanlagen abgebrochen und die Schächte verfüllt.
Interessanterweise wurde das Grubenfeld Graf Bismarck schon kurz nach der Stilllegung der Zeche von der Ruhrkohle AG übernommen - danach hat man im Bismarck-Feld noch bis in das Jahr 2000 Kohle abgebaut.
Jetzt liegt das Gelände am ehemaligen Zechenhafen seit Jahrzehnten brach, aber es gibt ehrgeizige Pläne für ein neues Wohn- und Gewerbeviertel an dieser Stelle.
Zur Zeit unseres Fotospaziergangs, Sommer 2010, ist die neue Hafenbrücke schon fertig - sehr gelungen!
Hier sind nicht alle Fotos zu sehen, die es im Großformat gibt.
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